An diesem Tag bin ich also nach 3 Stunden wieder nach Hause gefahren. Dort hab ich mich zurückgezogen und geheult. Das Bett habe ich nicht mehr verlassen.
Nachdem ich mich am nächsten Tag krank gemeldet hatte, bin ich zu meiner Ärztin. Sie ist echt süß. Klar, ich brauchte Ruhe. Aber ob ich nicht wieder eine Therapie machen wollte. Oder sie mich vielleicht nochmal zum Psychater überweisen sollte (dort war ich vor 4 Jahren schonmal aufgrund privater Probleme) wegen Medikamente. Ich hielt es für eine Möglichkeit.
Es ist zwar ein beschissenes Gefühl, wenn man merkt, dass es einem selber aus der Hand gleitet,man nichts tun kann und auf Hilfe von Außen angewiesen ist, aber vielleicht immer noch besser, als ganz abzurutschen.
Gestern, also erst nach 1 Woche hatte ich den Termin. In dieser Woche ging es mir so lala. Viel mache ich nicht, bekomme mich nicht aufgerafft. An die Arbeit denke ich mit Graus, versuche diesen Gedanken jedoch zu verdrängen. Einschlafen kann ich selten, erst gegen Morgen. Dann 3 Stunden schlafen und das war es. Geheult hatte ich nicht mehr. Ich versuchte mich durch vorbereitungen für den Urlaub abzulenken, was auch klappte. Die Tage, bis ich wieder arbeiten muß, zähle ich aber. Und es sind erschreckend wenig. Wobei, nächste Woche fahr ich in Urlaub, komme wieder, muß 4 Tage arbeiten und bin dann für 2,5 Wochen wieder weg. Klar, sehr gut. Aber auch je länger ich von der Arbeit weg bleibe, umso schlimmer stelle ich mir die Arbeitszeit wieder vor…
Die Ärztin fragte mich, wie es mir in der letzten Zeit ergangen ist. Sie hatte wohl meine Akte gelesen. Ich hatte damals wohl auch auf der Arbeit einigen Stress, aber hauptsächlich war es privater Natur, doch das mit der Arbeit hatte sie sich auf notiert.
Sie schrieb mir ein paar Schlagwörter auf, die ich zu Hause mal in Ruhe durchlesen und mich informieren sollte. z.B. Achtsamkeit und Stressreduktion. Wenn ich mich damit befassen würde, könnte es mir vielleicht helfen. Auch eine erneute Therapie schlug sie mir vor.
Als sie wegen Medikamenten fragte, war meine Antwort, dass ich daran auch schon gedacht habe, ich es aber als Schwäche empfinde. Sie schüttelte arg mit dem Kopf und war ganz anderen Meinung. Sie meinte, bei mir wäre einfach was durcheinander geraten, und die Medikamente helfen einfach, einen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Ich hatte sie damals auch genommen und keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. Allerdings kann ich auch nicht sagen, ob sie mir wirklich geholfen haben, oder ich zu der Zeit schon wieder aus dem gröbsten raus war und mich selber durch die Therapie heilen konnte.
Gestern habe ich mit der ersten Dosis angefangen. Es soll zwei Wochen dauern, bis die Depressions-mindernde Wirkung eintritt.
Zusätlich nehme ich jetzt noch ein homöopathisches Mittel, was bei innerer Unruhe und Schlafstörunge helfen soll.